Die Künstlerin

Gemalt hatte Michèle Carg schon immer(„bereits als Dreijährige Figuren mit allen Details wie Finger und Fingernägel“)und in ihrem Vater Gehard Karg den besten Lehrmeister gehabt. Doch als Teenager beschloss sie sich dann doch Schauspielerin zu werden, und die Malerei war eine Zeitlang nur noch gut den kargen Bühnenlohn aufzubessern.

„Zu jener Zeit (in den 60ziger Jahren) verdiente ich 400 Franken im Monat mit der Schauspielerei und daneben 300 Franken pro Porzellan Sujet, welche  ich für die Geschirrfabrik (Hutschenreuther/und Rosenthal) bemalte und die meine Arbeiten in Serie brachte." (Heute kosten Carg- Arbeiten ab 280 Franken( Lithos) ab 600 Franken( Aquarelle) bis zu 8000 Franken( Ölbilder).

Ihre ersten Bilder verschenkte sie meist an Bühnenkollegen, und mehr durch Zufall kam eines Tages ein Kunstsammler auf Michele zu, mit dem Gedanken, die angesammelte Bildersammlung zu verkaufen:

Das war zwischen zwei Theaterengagements und einem Film, und ich war so richtig zwischen Stühle und Bänke gefallen. Da stellte ein Bekannter meine Bilder in seinem renommierten Club aus, und bald meldeten sich die ersten Käufer.

Michèle Carg hat nie bereut, dass Sie die Schauspielerei vor  Jahren aufgegeben hat, um nur noch zu malen." Alles Positive aus der Theaterwelt ist mir ja erhalten geblieben. Heute bin ich mein eigener Regisseur; das was mich am Theater bewegt, kann ich auf Bildern genauso gut ausdrücken wie auf der Bühne."

So gibt es im Cargschen Atelier in Züricher Hoffeld denn auch Werktitel wie “Leda“, “Kameliendame“, "Sommernachtstraum " und“ Arena“. So verbrachte Michèle Carg  ganze Tage im Opernhaus oder in Künstlergarderoben. um zu zeichnen. Einfach alles, was mit Theater im weitesten Sinne zu tun hat, vermag sie zu inspirieren.

So war ein Lied von Sänger Adamo Grund für eine zauberhafte „Frühstück- im Freien – Szene, in der ein Harlekin und ein Pierrot um die Gunst von Columbine werben.

Musiker sowie Künstler vom Theater sind denn auch begeisterte Carg- Sammler und haben Michèles Bilder in Ihren Häusern hängen: die Operettsängerin Ingeborg Fanger, Harald Serafin Intendant (Seefestspiele Mörbisch ), die Schauspielerinnen Ines Torelli , Margrit Rainer usw.

Einer breiteren Öffentlichkeit wurde Michèle Carg bekannt, als Sie ausgewählt wurde, ein Wandbild für den Spital/Pflegeheim Bethesda in Küsnacht Zürich auszuführen.  Acht Quadratmeter gross ist jenes fröhliche Blumengemälde (1976)

Seit Michele jenes Riesengemälde fertig gestellt hatte, malte sie eine zeitlang  kleinere und kleinere Bilder, manche nurmehr 10x15 Zentimeter gross: da stimmt aber jedes Detail, die Bilder sind alle mit der Lupe gemalt.   

 

 

 

Michèle Carg vor dem flächenmässig grössten Gemälde ihrer Karriere: Acht Quadratmeter Blumen, Märchenfeen und Harlekine für die Wandbemalung eines Pflegeheims
Michèle Carg vor dem flächenmässig grössten Gemälde ihrer Karriere: Acht Quadratmeter Blumen, Märchenfeen und Harlekine für die Wandbemalung eines Pflegeheims